Am Karfreitag habe ich meine Gastfamilie in drei verschiedene Baumärkte begleitet, in denen wir zum einen ganz viele Blumen und zum anderen Obst- und Gemüsepflanzen für den Garten gekauft haben. Alle Außenmöbel sind wieder draußen und die Sonnenschirme sind aufgespannt, weil es schon sehr lange total sommerlich ist. Mit Einpflanzen waren wir den ganzen Tag beschäftigt.

Die deutsche Tradition mit einem Fischgericht an Karfreitag gibt es hier nicht. In meiner Gastfamilie gab es an ganz Ostern kein einziges außergewöhnliches und besonderes Gericht, aber ich glaube, dass es in Amerika einfach nichts Typisches für Ostern gibt…

Der Ostersamstag war eigentlich relativ normal: Ich war morgens im Ballett, danach mit Joanna auf dem Green Mountain wandern, der auch “Denver Overlook” genannt wird, und abends auf dem Geburtstag von der Cousine meiner Gastschwester, auf dem ich wieder alle Verwandten getroffen habe.

Am Ostersonntag haben wir morgens Eier im Wohnzimmer gesucht. Die Tradition mit dem Osterhasen gibt es auch hier in den USA, wobei ich es als nicht so liebevoll wie in Deutschland empfunden habe. Die Ostereier sind nicht aus Schokolade, sondern aus Plastik. Diese kann man öffnen und mit Süßigkeiten befüllen. Danach sind wir noch schön brunchen gegangen. Da ist mir wieder bewusst geworden, dass ich wie als Familienmitglied behandelt werde.

Der Ostermontag ist in Amerika eigentlich wie der Karfreitag kein richtiger Feiertag, weil alle Geschäfte offen haben und mein Gastvater beispielsweise wieder arbeiten musste. Aus diesem Grund kam bei mir kein richtiges Ostergefühl auf… Der einzige Feiertag ist der Ostersonntag, an dem dann aber auch alles zu hat.

Im Vergleich zu Weihnachten, wo es nicht zu viel Dekoration gibt, wird an Ostern überhaupt nichts geschmückt. Ausgeblasen Eier bemalen und an Sträucher hängen habe ich hier kein einziges Mal gesehen. Wir haben aber Eier gefärbt und Hefezöpfe gebacken.