departure

Die letzten paar Tage waren ziemlich stressig. Ich musste schließlich alles, was sich zu meinem Gepäck von vor einem Jahr noch zusätzlich angehäuft hat, in meinen Koffer bekommen. Mein Mountainbike habe ich von einem Fahrradladen in eine Bikebox speziell verpacken lassen. Außerdem wollte ich jeden noch einmal sehen; mich von den wichtigen Menschen verabschieden. Mit meiner amerikanischen Freundin Cynthia bin ich beispielsweise an meinem letzten Wochenende essen gegangen. Wir waren in einem Restaurant, in dem uns vier Gänge serviert wurden. Der Fokus lag auf Fondues. Es ist sehr schwer zu sagen, ob ich das Käse- oder das Schokoladenfondue mehr gemocht habe. Cynthia und ich sind in den letzten zwei Monaten meines Auslandsjahres zu engen Freundinnen geworden. Wir haben unheimlich viel zusammen unternommen, was man auf dem Plakat, was sie mir zum Abschied geschenkt hat, sehr gut sieht:

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Am nächsten Abend habe ich meine Gastfamilie zu einem “Cheesecake Factory” Dinner eingeladen. Dort gibt es nicht nur den typisch amerikanischen Käsekuchen, sondern auch leckere Hauptspeisen.

In meinen letzten Tagen in Denver habe ich auch noch einmal einige Verwandte meiner Gastfamilie besucht, weil ich zum Teil sehr viel Zeit mit diesen verbracht habe und sie so ein wichtiger Teil meines Auslandsjahres waren.

Am Dienstag, den 19. September, war dann auch alles gepackt. Ich habe in der Nacht relativ gut geschlafen und bin auch nur eine Stunde vor meinem Wecker aufgewacht. An Noch-einmal-Einschlafen war dann natürlich nicht zu denken.
Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass mein großer Koffer Übergepäck haben wird und mein kleiner Koffer aufplatzen wird. Ich war erst einmal relativ glücklich, endlich alles zusammengepackt zu haben. An meinem Abflugstag hat meine Gastschwester für mich “French Toast” zum Frühstück gemacht. Der Abschied von den beiden Hunden ist mir mit am schwersten gefallen! Mit Joanna und meiner Gastschwester hat mich die Freundin meines Gastvaters zum Flughafen gefahren. Meinen Gastvater habe ich einen Tag davor, an meinem letzten offiziellen Arbeitstag, verabschiedet, weil er beruflich leider nicht an meinem Abflugstag in Denver sein konnte.
Im Flughafen habe ich dann Cynthia getroffen, die mich bis zur Sicherheitskontrolle begleitet hat.

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Ich habe von meiner Organisation zwei Delta-Flüge nach Frankfurt mit einem Zwischenstop in Detroit bekommen. Nachdem ich meinen Koffer und die Bikebox eingecheckt habe und durch die Sicherheitskontrolle gegangen bin (bei der übrigens der kleine Koffer aufgeplatzt ist, weil ein Sicherheitsbeamter den Reißverschluss nach einer Untersuchung mit zu viel Gewalt zugemacht hat), hatte ich auch gar nicht mehr so viel Zeit am Gate. Da ich zwei persönliche Gegenstände dabei hatte (meinen Rucksack und noch eine Tüte mit Kamera etc.) gab es etwas Stress am Gate, da ich eindeutig zu viel Gepäck hatte. Ich hatte am Ende nur noch eine Minute, um in den Flieger zu rennen. Zum Glück hat mich das Personal mit meinen vielen Sachen durchgelassen.

Als ich dann im Flugzeug an meinem Fensterplatz saß, dachte ich endlich, dass ich mich entspannen kann. Falschmeldung… Der Pilot hat auf dem Rollfeld gemerkt, dass vergessen wurde, den Tank aufzufüllen. Wir mussten also zurück ans Gate und Kerosin tanken. Das hat eine gute Stunde gedauert und im Luftverkehr ist es ja immer so, dass bei einer außerplanmäßigen Aktion tausende Kettenreaktionen folgen (Papierkram usw.). Mit einer Verspätung von 1,5 Stunden sind wir dann endlich gestartet. Für viele war schon klar, dass sie ihren Anschlussflug nicht bekommen. Ich hatte noch Hoffnung. In Detroit hatte ich nach der Landung eine halbe Stunde Zeit, um aus dem Flieger zum neuen Gate zu kommen. Die Zeit hat zum Glück gereicht und von dem vielen Stress konnte ich während dem Flug nach Deutschland dann endlich entspannen auch etwas schlafen.

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Am Mittwochmorgen bin ich in Frankfurt gelandet. Mit meinem Gepäck und dem Zoll gab es überhaupt keine Probleme. Ziemlich schnell habe ich dann schon meine Eltern gesehen. Sie haben mich mit einem Plakat und einem Luftballon empfangen. Zu Hause hing dann ein Plakat mit einer Vergleichsübersicht meiner beiden “Heimat”-Orte. Was ein Wiedersehen! Nach einem Jahr! Zu Hause zu sein nach so einer langen Zeit ist eines der schönsten Gefühle, die ich kenne! Schon während der Fahrt ist mir alles Mögliche aufgefallen. Ich könnte so lange darüber berichten, hier aber der Satz, den ich am meisten gesagt habe: Alles ist so klein.

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Ich bin echt super glücklich, endlich wieder zu Hause bei meiner Familie und meinen Freunden zu sein. Die grünen Wiesen und Wälder und natürlich das deutsche Essen habe ich auch total vermisst.